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Bausteine zur Integration 1. Internationales Sommerfest in Schnathorst – Chemnitz erschreckt

Von Ria Stübing


Hüllhorst (WB). Das Hüllhorster Netzwerk Flüchtlingshilfe hat am vergangenen Wochenende zur Premiere des Internationalen Sommerfestes eingeladen. Gefeiert wurde am Dorfgemeinschaftshaus in Schnathorst.


Das Pfarrer-Ehepaar Martina und Frank Buhlmann ermunterte in seiner Begrüßungsrede dazu, offen auf Zugereiste und Flüchtlinge zuzugehen, auch, um Verständnis für ihre Lage aufzubringen. Oft sei es für die Geflüchteten nicht einfach zu verstehen, dass Politik, Familienleben und auch die Mode in unserem Land anders seien als in ihren Heimatländern. Frank Buhlmann sagte mit Blick auf das Motto der Veranstaltung (»Hüllhorst ist bunt«): »Es tut uns allen gut, wenn wir Vielfalt akzeptieren und offen aufein-ander zugehen.«


Seine Frau Martina rezitierte ein Gedicht, das zum Nachdenken anregen sollte: »Ein deutsches Kind, ein albanisches Kind, ein afrikanisches Kind und ein arabisches Kind drücken beim Spielen ihre Hände in Lehm – nun geh’ und sag’: Welche Hand ist von wem? »Ich habe das in einem Kindergarten gehört, und ich fand es so schön, weil Hautfarbe in diesem Moment keine Rolle spielt«, sagt Martina Buhlmann.


In Deutschkursen einbringen

Etwa 50 Ehrenamtliche und Geflüchtete gestalteten im Anschluss das Programm, das von den Mitorganisatoren Anja Schweppe-Rahe und dem Integrationsbeauftragten der Gemeinde  Hüllhorst, Kahraman Tsikha, vorgestellt wurde. Musikalische Unterhaltung bot die Gruppe Yassamen aus Bünde mit Musik aus dem arabischen Raum. Bianca Oermann sang und interpretierte aktuelle Popsongs. Das kulinarische Angebot umfasste außer einem Kuchen- und Salatbuffet auch Speisen aus der internationalen Küche, die von Besuchern des Festes selbst zubereitet und gespendet worden waren. Ein Luftballonwettbewerb, Kreativangebote sowie eine Hüpfburg und Spielstationen für Kinder rundeten das Programm ab.


Bürgermeister Bernd Rührup dankte dem Organisationsteam um Anja Schweppe-Rahe sowie den Ehrenamtlichen, die die Geflüchteten in der Gemeinde Hüllhorst in den vergangenen Jahren unterstützt und begleitet haben. »Wir nehmen in der Gemeinde wahr, dass das Zusammenleben harmonisch ist«, sagte Rührup. Rührup ging in einem kleinen Exkurs noch auf die ersten fünf Artikel des Grundgesetzes ein, die für ein friedliches Miteinander unerlässlich seien. Der Bürgermeister hatte zudem einige Sätze auf Englisch parat, so dass ihn hier auch jene Menschen verstehen konnten, deren Deutschkenntnisse noch rudimentär sind: »Ich freue mich, dass Sie an diesem Tag hier teilhaben wollen.«


Unter dem Strich konnten die Organisatoren ein positives Fazit zum Fest ziehen, das einen bemerkenswerten Gegensatz zu den Geschehnissen in Sachsen setzte. Erschreckend seien die Bilder aus Chemnitz für sie gewesen, sagte Martina Buhlmann im Gespräch mit dieser Zeitung: »Auch hier in Hüllhorst ist nicht alles ideal, aber ich denke, dass das Netzwerk Flüchtlingshilfe viele Bausteine zur Integration gesetzt hat.« Wichtig sei, dass die Geflüchteten sich auch selbst einbringen, in Deutschkursen und bei der Jobsuche, sagte die Pfarrerin.



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